Wer in eine Psychotherapie geht, dem geht es nicht gut. Das könnte man zumindest meinen. Doch die Therapie hilft nicht nur in Notsituationen, sie dient auch als eine Art Anker im Alltag.
Das sind meine Gründe, warum ich auch heute noch gerne in die Therapie gehe:
Die Therapie ist meine Verschnaufpause
Wenn in meinem Kopf gerade viel los ist und meine Emotionen Pingpong spielen, hilft mir die Therapiestunde, durchzuatmen.
Denn damit ich meiner Therapeutin meine momentanen Situation erklären kann, muss ich eine übergeordnete Sicht einnehmen.
Dieser Perspektivenwechsel passiert oft sehr sachlich und schafft eine Distanz zu meinem Wirrwarr – was sehr entlastend ist.
In der Therapie entwickle ich Strategien
Wenn mein Kopf dann etwas geklärt ist, kann ich in der Therapie beginnen, Strategien zu entwickeln. Zusammen mit der Therapeutin mache ich mir einen Plan, welche Dinge mir in bestimmten Situationen helfen können.
Ein Beispiel:
Anstatt dass ich mir jeden Tag eine To-do-Liste schreibe, erstelle ich eine Not-to-do-Liste. Also eine Aufzählung von Dingen, die ich am heutigen Tag nicht machen darf (wie Wäsche waschen), da ich mich ansonsten übernehme.
Weitere Tipps habe ich euch hier aufgelistet.
Die Therapie holt mich nach draussen
Gerade in meinen depressiven Phasen half es mir, jede Woche einen fixen Termin zu haben. Die Therapie war mir wichtig und wollte darum die Termine wahrnehmen.
So duschte ich mich, putzte mir die Zähne, zog mich an und verliess das Haus. Allein das war bereits ein grosser Erfolg! Ohne den Therapie-Termin wäre ich wohl einfach im Bett liegen geblieben.
Meine Therapeutin ist mein Coach
Für Sportler gehört es dazu, dass man sich mit dem Trainer austauscht. Warum soll man keinen Coach für den Alltag haben?
Denn die Therapie hilft mir nicht nur, das Negative in meinem Leben zu verringern, sondern verstärkt auch die positiven Seiten. Daher ist es für mich klar, dass ich in Therapie gehe, auch wenn es mir gut geht. Zusammen mit meiner „Trainerin“ kann ich diesen Zustand dann festigen.
Nun interessiert es mich natürlich: Was bedeutet die Therapie für dich? Oder hast du dich bewusst gegen eine Therapie entschieden?
Herzlichst
Remo🦊